Die Lesereise beginnt: BiSS-Transfer bringt Buchstaben zum Leben.

Unsere Schule ist stolz darauf, Teil der BiSS-Transfer-Initiative zu sein. Diese Initiative, unterstützt durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie die Kultusministerkonferenz, setzt sich dafür ein, die Sprach- und Lesekompetenzen von Kindern in Schulen und Kitas zu stärken.

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Ziele setzen, Lesen fördern: die BiSS-Erfolgsstrategie.

Unser Ziel hier in Baden-Württemberg ist es, die grundlegenden Lesekompetenzen unserer SchülerInnen zu festigen. Im Mittelpunkt stehen dabei:

  • Förderung der Lesefertigkeiten (Lesetechnik, Leseflüssigkeit)
  • Lesefähigkeiten (Leseverstehen, Lesestrategien)

 

Mit einem durchdachten, systematischen Lehrplan führen wir bewährte Methoden im Leseunterricht ein, um den Lernerfolg Schritt für Schritt zu fördern.

BiSS bedeutet: Bildung in Sprache und Schrift – ein systematisches, wissenschaftsbasiertes und deutschlandweites Förderprogramm für SchülerInnen.

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Lesen ist eine wichtige Schlüsselkompetenz.

Es erschließt uns den Zugang zum Wissen und zur Welt. Lesen dient der Unterhaltung und Entspannung. Es ermöglicht vielfältige Erfahrungen und bildet die Persönlichkeit.

Aber: Einige Kinder liegen im Leselernprozess von Beginn zurück. Sie lesen langsam, stockend und ungenau. Die Lernrückstände verstärken sich ab der 3. Klasse, in Klasse 5 fällt ihnen das Lernen aus Texten in allen Fächern schwer. Leider wachsen sich die Probleme nicht aus, oft verlieren die Kinder ganz die Lust am Lesen, manche haben massive Lesestörungen. Forschungen haben ergeben: Es hilft nicht, einfach nur viel zu lesen. Die Kinder brauchen zusätzlich gezielte Fördermaßnahmen.

Damit Kinder kompetente Leser werden, braucht es zwei Dinge.

Leseflüssigkeit: Die Kinder müssen die Lesetechnik gut beherrschen. Sie müssen Wörter flüssig erlesen, d.h. schnell, genau, automatisch und betont. So können sie ihr Arbeitsgedächtnis entlasten und sich auf den Inhalt des Gelesenen konzentrieren.

Leseverständnis: Sie brauchen eine Vielzahl von Lesestrategien, um den Textsinn zu erfassen.

Leseflüssigkeit und Textverstehen hängen also eng zusammen.

Klasse 1

  • Über die Bilder, die Überschrift und das Thema nachdenken
  • Unbekannte Wörter klären
  • Ein Bild malen, das den Textinhalt wiedergibt

Klasse 2

  • Sich einen Überblick verschaffen
  • Überschrift, Hervorhebungen, Abschnitte, Textsorte
  • Passende W-Fragen zum Text stellen (Wer? Wo? Wann? Was? Wie? Warum?)
  • Leseflüssigkeit von ca. 100 Wörtern pro Minute

Klasse 3

  • Wichtige Wörter (Schlüsselwörter) markieren
  • Text in sinnvolle Abschnitte untergliedern
  • Textinhalt so zusammenfassen, dass du ihn präsentieren kannst
  • Leseflüssigkeit von ca. 130 Wörter pro Minute

Klasse 4

  • Zu jedem Abschnitt einen Satz oder eine Überschrift schreiben
  • Leseflüssigkeit von ca. 150 Wörtern pro Minute

Diagnose Leseflüssigkeit und ihrer Voraussetzungen/ des Leseverständnisses.

Eine Überprüfung des Leistungsstands findet regelmäßig statt. Neben Klassenarbeiten bieten informelle Tests alltagstaugliche Möglichkeiten. Zu Schuljahresbeginn ziehen wir einen standardisierten, wissenschaftlichen Test hinzu, um Leistungen auch außerhalb des Klassenverbandes vergleichen zu können.

Förderung der Lesemotivation

Lesen ist ein kommunikativer Prozess, der Zeit und Aufmerksamkeit braucht. Neben erwachsenen Vorbildern (Eltern, Lehrkräfte und weitere schulische Unterstützende) erhöhen Aktionen mit spielerischem Wettbewerb und erlebbarem Gemeinschaftsgefühl die Lesemotivation der Grundschulkinder.

Lesen kann in verschiedenen Rollen, an verschiedenen Orten und in verschiedenen Fächern stattfinden.

Tipps und Tricks: Wie kann ich Leselust wecken?

Geschichten hören

Lesen Sie Ihrem Kind regelmäßig einige Seiten aus einem spannenden Buch vor. Stoppen Sie an der spannendsten Stelle. Lassen Sie das Buch aufgeklappt auf dem Nachttisch liegen. Hält Ihr Kind die Spannung nicht mehr aus, liest es von selbst weiter. Beim gemeinsamen Vorlesen kann Ihr Kind auch mal selbst ein paar Sätze vorlesen. Und dann übernehmen wieder Sie.

Lesefreude wecken

Testen Sie, welche Textsorte Ihrem Kind gefällt. Geben Sie ihm eine Auswahl an Comics, Sachtexten und Werbung zum Lesen. Themen wie Piraten, Ritter, Abenteuer, Prinzessin, Pferde und Freundschaft eignen sich besonders gut. Unser Tipp für Büchermuffel: eBooks! Die praktischen elektronischen Bücher sind ruckzuck auf das Handy oder den Computer geladen und bieten eine Fülle an Themen.

Freiwillig lesen

Lesen kann ein gemeinsames Abenteuer sein. Gerade am Wochenende, in den Ferien oder am Abend entstehen geeignete Zeitfenster. Loben Sie Ihr Kind, wenn es etwas vorliest.

Vorbild für das Kind

Sie sind selbst eine Leseratte? Gut. Denn so sieht Ihr Kind, dass Lesen eine schöne und erfüllende Freizeitbeschäftigung ist. Ein Zuhause mit Büchern, Zeitungen und Zeitschriften regt außerdem zum Lesen an.

Lesen an ungewöhnlichen Orten

Suchen Sie für jeden Tag der Woche einen anderen Ort zum Vorlesen aus: am Montag in der Hängematte, am Dienstag in der Badewanne, am Mittwoch mit der Taschenlampe unter der Bettdecke, am Donnerstag auf der Schaukel im Garten und so weiter. So findet Ihr Kind schnell heraus, an welchem Ort ihm das Lesen leichtfällt.

Kinder-Welt ist voller Wörter

Wenn Ihr Kind sich noch nicht an große Geschichten herantraut, machen Sie aus der Not eine Tugend. Halten Sie die Augen offen, denn auch im Alltag gibt es überall etwas zu lesen, in Zeitungen, Rezepten, Gebrauchsanweisungen. Diese kurzen Texte kann Ihr Kind vorlesen.